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Christian Künzli ist seit drei Jahren Managing Director der Winkler Multi Media Events AG. Zuvor war er während 18 Jahren für die Nüssli Gruppe tätig, zuletzt als Leiter der Division Events und Mitglied der Gruppenleitung. Im Gespräch mit eventlokale.ch stellt er seine Firma vor und wirft einen Blick in die Zukunft der Eventbranche.
Christian Künzli, die Winkler Multi Media Events AG gehört seit Jahren zu den führenden Veranstaltungstechnik-Anbietern der Schweiz. Was macht Euch aus, was sind Eure Stärken?
In unserem Fokus stehen Projekte, die wir mit technischem Know-how kreativ unterstützen können. Unser Anspruch an uns selbst ist, dass wir die neusten technischen Möglichkeiten, Trends und Innnovationen kennen und mit unserem Team und unseren technischen Lösungen mithelfen können, unvergessliche Momente zu schaffen.
Du beschreibst Innovation und kreative Prozesse als Markenzeichen, werdet ihr dadurch nicht fast zur Konkurrenz von klassischen Eventagenturen?
Nein, ganz im Gegenteil. Wir sind keine Agentur und wollen auch keine sein. Unser Ziel ist es, Agenturen in technischen Fragen zu unterstützen, ihnen aufzuzeigen, was alles möglich ist und ihre Ideen technisch umzusetzen.
Was sind es denn in erster Linie für Eventformate, die ihr umsetzt?
Nun, traditionell haben wir drei Bereiche, in denen wir stark präsent sind: Einerseits sind dies Ausstellungen und Messen, zu welchen wir als Tochter der MCH Group im In- und Ausland einen aktiven Zugang haben. Dann sind es zahlreiche öffentliche Anlässe, wie zum Beispiel das eidgenössische Schwingfest oder «Rock the Ring» und als drittes Standbein natürlich die Corporate Events, wo wir jedes Jahr eine Vielzahl an Generalversammlungen, Kongressen und Firmenanlässen realisieren.
Und offensichtlich messt ihr auch den Venue Services eine gewisse strategische Wichtigkeit bei. Neu werdet ihr die Halle 622 in Oerlikon technisch ausstatten und seid Partner der neuen Eventlocation in der ehemaligen NZZ Druckerei.
Mit den Messehallen in Basel, Zürich und Lausanne, dem olympischen Museum und diversen anderen Locations engagieren wir uns schon länger im Venue Bereich. Darum liegt es auf der Hand, dass wir dieses Engagement weiter ausbauen wollen. Wo sich unser Ansatz allerdings von anderen Anbietern unterscheidet ist, dass wir keine exklusiven Partnerschaften anstreben. Es ist uns wichtig, dass Veranstalter auch in den Hallen, die wir technisch ausstatten, immer noch ihr eigenes Material mitbringen können, wenn sie dies wollen.
Trotzdem wird es euer Ziel sein, dass sich die technischen Investitionen, welche ihr in einer Location tätigt, auszahlen.
In der Halle 622 beispielsweise haben wir eine riesige Festinstallation eingebaut, die sich für uns natürlich unter dem Strich irgendwie auszahlen muss. Ich stelle einfach fest, dass wenn eine Eventlocation seinen Veranstaltern, sei dies in der Technik, im Catering oder auch in anderen Bereichen, bestimmte Anbieter "aufzwingt“, dies über kurz oder lang zu Unzufriedenheit bei Veranstaltern und Besuchern führt. Aufgrund dieser Beobachtung geben wir in unseren Partnerschaften alles dafür, dass die Kunden uns nicht einfach wählen "weil wir Venue Partner sind", sondern weil unser Preis-/Leistungsverhältnis einfach besser ist als dasjenige der Mitbewerber.
Werfen wir zum Schluss noch einen Blick in die Zukunft. Digitalisierung ist momentan ein allgegenwärtiges Thema. Wie geht ihr als Firma damit um?
Als technikbasiertes Unternehmen ist für uns die Digitalisierung absolut zentral. Wir müssen die Trends und Entwicklungen aus erster Hand kennen und vorne mit dabei sein. Es ist zum Beispiel möglich, dass in Zukunft nur noch ein Teil der Besucher an einem Corporate Event live vor Ort mit dabei ist und die restlichen Zuschauer von Zuhause aus mit "Virtual Reality" zuschauen. Dies ändert natürlich, gemeinsam mit vielen anderen digitalen Trends einiges, was Konzept und technische Umsetzung von Veranstaltungen anbelangt.
Du hast "Virtual Reality" als Live-Ersatz angesprochen. Denkst du, dass es in Zukunft schwieriger wird, Leute live an Events zu bringen?
Ich glaube, man kann diese Frage nicht generell beantworten. Diese Art von Livestreaming ermöglicht den Menschen, die nicht vor Ort präsent sein können, trotzdem eine Teilnahme und macht das Ganze für die Konsumenten bequemer und zeitsparend. Auf der anderen Seite sehen wir aber zum Beispiel das eidgenössische Schwingfest, ein Megaevent, der mehr als je zuvor die Massen anzieht. Unter dem Strich denke ich, dass Live Events, als Gegenpool zu all den virtuellen Trends unserer Gesellschaft, in Zukunft eher an Attraktivität gewinnen werden.
Christian Künzli, herzlichen Dank für das Gespräch
Christian Künzli ist seit drei Jahren Managing Director der Winkler Multi Media Events AG und amtet daneben als Vize-Präsident des Branchenverbandes Expo-Event. Er ist verheiratet und wohnt in Pfäffikon Zürich. Seine Freizeit verbringt Christian Künzli am liebsten beim Golfen oder auf der Skipiste.