Schoscho Rufener: Ein Event-Altmeister gibt Auskunft
eventmagazin: Schoscho Rufener, bereits mit 14 Jahren hast du deine ersten Partys organisiert. Was war es genau, das dich schon in frühen Jahren an Events begeistert hat?
Schoscho Rufener: Was mich begeistert hat, war Leute mithilfe von Musik zusammenzubringen und ihnen eine Freude zu machen. Mit 14 Jahren waren es Partys in einer alten Waldhütte, eine Discokugel an der Decke und die passende Musik. Meine Kollegen kamen, waren überrascht und begeistert. Dies wiederum hat mir den Antrieb gegeben, damit weiterzufahren, mehr und grössere Partys zu machen.
1990 hast du Rufenerevents als Einzelfirma gegründet und seither zu einer der führenden Eventagenturen der Schweiz aufgebaut. Was ist das Geheimnis deines Erfolgs?
Ich habe versucht immer mein Bestes zu geben. Events waren und sind meine Leidenschaft. Darum wollte ich alles im Dienste meiner Kunden geben. Dabei habe immer dazugelernt und hatte rückblickend sicher auch viel Glück.
Bereits in meiner Anfangszeit hatte ich viele Leute, die mir gut gesinnt waren. Menschen die mir Vertrauen geschenkt haben. Dies war entscheidend, weil das Eventbusiness ein Geschäft ist das sehr stark auf Vertrauen basiert. Was uns ebenfalls sehr unterstützt hat war das Glück, früh international Events zu realisieren. Meine Erfahrung war, dass wenn du als Schweizer im Ausland Erfolg hast, dir dann auch die Schweizer eher glauben, dass du es kannst.
Was war der faszinierendste Event deiner bisherigen Karriere und warum?
Was mich sehr fasziniert hat, waren die Veranstaltungen die wir mit und für den Dalai Lama machen konnten. Als Agentur durften wir seine Veranstaltungen in Zürich, Hamburg und quer durch Europa machen, was ein ganz besonderes Erlebnis war. Ebenfalls sehr faszinierend war eine Veranstaltung in der „verbotenen Stadt“ in Peking. Wir durften hier für ein Finanzinstitut eine Jubiläumsveranstaltung organisieren, was schon alleine deshalb einzigartig war, weil die verbotene Stadt sonst grundsätzlich keine Veranstaltungen zulässt.
Wie gehst du mit Problemsituationen um, wenn z.B. an einer Veranstaltung eine Panne passiert?
Pannen passieren immer wieder und an jeder Veranstaltung gibt es Dinge die nicht optimal laufen. Ziel ist es, dass wir die Pannen so abfedern können, dass der Kunde nichts merkt. Oder dann, wenn der Kunde es mitbekommt zumindest so damit umzugehen, dass seine Gäste nichts bemerken.
Risiken dass etwas schief laufen könnte gibt es bereits im Vorfeld eines Events zur Genüge. Du musst dich bei Veranstaltungen im Ausland mit unterschiedlichen Kulturen zurechtfinden, hast unter Umständen Schwierigkeiten mit der Zuverlässigkeit von Zulieferern oder Probleme Equipment über den Zoll zu bringen. Dann gibt es zwischenmenschliche Herausforderungen oder politische Faktoren die bei einer Veranstaltung mitspielen können.
Aber auch wenn alles rund läuft bleibt mein Lampenfieber bei jedem Event bestehen. Denn schliesslich gibt es auch wenn alles nach Protokoll läuft, so etwas wie die „Magie eines Moments“ die man nur bedingt steuern kann.
Man sagt dir eine ausgesprochene Spürnase für Trends nach. Wie sehen deiner Meinung nach Events in 5 Jahren aus?
Events werden noch stärker als jetzt zu einer Kombination der modernen digitalen Welt und dem Bedürfnis von Menschen, in einem guten Umfeld andere Menschen zu treffen. Die digitalen Tools und sozialen Medien werden noch stärker als jetzt eingesetzt werden um die Gäste im Vorfeld abzuholen – und nach der Veranstaltung weiter am Erlebten teilhaben zu lassen. Gleichzeitig bleibt das Kernbedürfnis von Eventbesuchern, Gemeinschaft mit anderen zu pflegen, sich in der persönlichen Begegnung inspirieren zu lassen und einander gut zu tun. Hierfür optimale Rahmenbedingungen zu bieten, kombiniert mit neuen Technologien, so sehe ich Event-Zukunft.